Dzibilchaltún

Dzibilchaltún ("Ort der flachen Steine mit den Zeichen") ist eines der größten und bedeutendsten Mayazentren in Yukatan. Man fand dort über 8000 Gebäude. Sie befindet sich im Norden Yukatans, nur ca. 15 km von der Küste entfernt.

Diese Stadt wurde kontinuierlich vom mindestens dem 9. Jh. v. Chr. bis in die Kolonialzeit besiedelt. Um 830 n.Chr. zählte Dzibilchaltún mit wahrscheinlich über 40000 Einwohner die größte Bevölkerungszahl. Aus dieser Zeit stammen auch die Mehrzahl der erhaltenen Inschriften über die Herrscher und die dynastischen Verbindungen. Zwischen 1000 und 1200 war ein Rückgang der Bautätigkeiten zu bemerken, was wahrscheinlich an der schrumpfenden Bevölkerungszahl lag. Ab 1200 bis 1540 wurde Dzibilchaltún von der lokalen Bevölkerung nocheinmal neubesiedelt.

Tempel der Sieben Puppen
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Tempel der Sieben Puppen
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Von der Stadt ist leider wenig erhalten geblieben, da die behauenen Steine im Laufe der vergangenen Jahrhunderte als Baumaterial für die Häuser der umliegenden Dörfer gedient haben.

Der eigentliche Stadtkern besteht aus ca. 100 Steinbauten, die sich um vier Plätze gruppieren. An eine Ecke des Hauptplatzes befindet sich die Cenote Xlacah ("Alte Stadt"). Sie diente zur Wasserversorgung und als wichtige Ritualstätte. Man fand über 6000 Opfergaben auf dem Grund des Wassers. Sie ist 44 m tief und hat einen Durchmesser von ca. 30 m. Die Südseite des Platzes wird vom Palast abgeschlossen. Er hat über 100 Räume.

Das bedeutendste Gebäude in Dzibilchaltún ist der Tempel der Sieben Puppen oder auch Statuetten. Wie in der mesoamerikanischen Welt üblich, wurde auch diese Pyramide mit einer anderen Pyramide überbaut. So blieb das ursprüngliche Gebäude gut erhalten. Der Name des Tempels stammt von den 7 Statuetten, die man in den Mauern des Tempels gefunden hat. Er wurde wahrscheinlich im 5. Jh. n. Chr. erbaut. Der Tempel der Sieben Puppen hat einen quadratischen Grundriß und 4 axiale Treppen, die zu einem Heiligtum führen. An den Ecken des Daches des Gebäudes findet man grobe Masken des Gottes mit der langen Nase. Dieser Gott ist dann später das Hauptmerkmal des Puuc-Stils und begegnen uns als Masken des Regengottes Chac wieder. Der Regengott wird in einer Region, in der während der ganzen Trockenzeit überhaupt kein Regen fällt, besonders verehrt.

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