Madrider Codex (Codex Tro Cortesiano)

Charles Étienne Brasseur de Bourbourg (1814-1874), ein französischer Abbé, brachte viele wichtige Dokumente über die Maya-Kultur wieder an das Licht der Öffentlichkeit. So fand er auch einen Teil des Madrider Codexes. Ein Nachfahre Cortés, Don Juan de Tro y Ortolano, und Freund von Brasseur zeigte ihm 1866 ein Teil des Codexes, den Brasseur ihm zu Ehren "Troano" nannte. Erst 1875 tauchte in Madrid ein weiteres Fragment auf, "Cortesiano" genannt. Léon de Rosny erkannte, das diese beiden Teile zu einem Codex gehörten.

Codex Madrid
Tafeln aus dem Codex Madrid (44 kB)

Codex Madrid
Tafeln aus dem Codex Madrid (63 kB)

Er stammt wahrscheinlich aus dem 16. Jahrhundert.

Heute befindet sich dieser Codex im Madrider Museo del Americas. Er hat 56 beidseitig bemalte Blätter und ist damit der längste bekannte Maya-Codex.

Die Inhalte dieses Codexes sind nicht so religiös ausgerichtet, wie bspw. der Dresdner Codex. Aber auch hier gibt es Seiten, die sich unter anderem mit Neujahrszeremonien oder auch mit dem Regengott und seinen Einfluß auf das landwirtschaftliche Jahr beschäftigen. Darüberhinaus sind auch Rituale für die erfolgreiche Jagd, die Bienenzucht und die Aussaat zu finden.

Bemerkenswert an diesem Codex sind die orthografischen Fehler, wie Auslassen und Vertauschen von Hieroglyphen.

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