Die Machalilla-Kultur

Stilisiertes Bildnis
Figur (16 KB)

Eventuell durch die Ankunft neuer Bevölkerungsgruppen änderte sich die Kunst der Valdívia-Phase um 1600 v. Chr. Dieser neue Stil wurde nach dem Hauptfundort an der ecuadorianischen Küste, 50 km nördlich von Valdívia, benannt.

Dieser Stilwandel war insbesondere an den kleinen weiblichen Statuetten zu beobachten. Die Umrisse werden immer ungenauer, auch die Frisur ist nicht mehr erkennbar. Nur die früher weggelassenen oder minimierten Merkmale werden nun betont: Die Nase springt schnabelartig vor und die kugelförmigen Augen sind deutlich erkennbar.

Machalilla-Bügelgefäß
Bügelgefäß (36 KB)

Eine grundsätzliche Neuerung des Machalilla-Stils ist die Einführung der Bügelgefäße. Auf das Gefäß wird dabei ein ringförmiger hohler Henkel mit einem doppelröhrigen Ausguß gesetzt. Die beiden Röhren laufen an der Mündung wieder zusammen. Diese Art Keramik gehörte zu einer der am weitesten verbreiteten Formen der südamerikanischen Töpferkunst. Auch in den Kulturen von Chavín und Vicus, der Mochica und der Chimú waren Gefäße mit Bügelausguß häufig zu finden.

Auch ein weiteres Hauptkennzeichen der präkolumbianischen Keramik in der Andenregion wurde von dieser Kultur eingeführt: Gefäße in Menschengestalt, wobei der kugelförmige Bauch des Gefäßes ein menschliches Gesicht darstellt.

Diese neue Gestaltungsweise führte ohne echten Umbruch von der Machalilla-Phase zur Keramik der Chorrera-Zeit (1200 - 500 v. Chr.).

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